Es ist soweit! Wir sind unterwegs! Vor wenigen Minuten (11.37 Uhr) haben wir die Marina (18° 04.240 N, 63 °05.251 W) verlassen und segeln nun mit SE-Wind Richtung Ost, im Moment noch zwischen Anguilla und St. Martin, aber schon bald werden wir Kurs Nordost setzen, direkt auf die Azoren zu. Wenn alles super läuft, dann können wir bereits in 2 Wochen dort eintreffen. Wenn wir Flaute haben (und das ist anzunehmen, wegen stabiler Hochdruckgebiete weiter im Norden), dann dauert es wohl eher 3 Wochen bis wir ankommen. Bis dahin herrscht auf diesem Kanal Ruhe und der Schreiber dieser Zeilen ist nicht im geringsten erreichbar (in dringenden Fällen bitte das Sekretariat kontaktieren).
Das Boot ist randvoll gefüllt mit Zwieback, Pökelfleisch und Zitronen, wie in den guten alten Zeiten. Nun hoffen wir, dass der Skorbut keinen grossen Tribut fordert. Ha! Wer’s glaubt! Wir essen hier doch nicht wie die Klabautermänner. Neinneinnein. Der Einkaufszettel vom vergangenen Mittwoch listet für den bescheidenen Betrag von $793.60 unter anderem das folgende auf: 2kg Zwiebeln, 3kg Spaghetti und andere Pasta, Stocki und Reis, 15 Liter Milch, 36 Liter Wasser in Flaschen, Säfte, 6kg Äpfel und Birnen, 2.5kg Thon und Lachs in Dosen, Halbrahm, Mehl und Crème fraiche (wofür wohl?), 5kg Kartoffeln, ca. 5kg Büchsenmais, -erbsen und -rüebli, 3kg Fischfilets, 3kg Pouletbrust, Salami, 3 lt Rum aus Martinique plus eine Flasche Sirop de Canne und ein Kilo Limetten (für unzählige Ti-Punchs), Cola, Tee, Kaffee, Bouillon, Zucker, Salz, Pfeffer, Mayonnaise (nur aus Dijon, vergiss die amerikanische), Senf (dito), eingebüchste und frische Tomaten, Fertigsauce, einige Kilo Brot, ein kompletter Goudakäse für 2.5 kg, Fertigsuppen, Pommes Chips, frische Peperoni und Gurken, etc. etc., totalemente 3 Einkaufswagen voller Futter. Bon appetit!
Bitte drückt uns die Daumen, dass wir auf unserer 4000km langen Reise weder von Blitzen getroffen werden, noch auf einen schlafenden Wal auffahren. Wir würden auch gerne vermeiden, dass wir in einen verlorenen Container donnern, oder des Nachts von einem Frachter überfahren werden. Auch auf Seekrankheit oder andere Krankheiten können wir gut verzichten. Gerne dürft ihr uns guten Wind wünschen (möglichst nicht aus Osten), guten Fischfang, sonniges Wetter, gute Stimmung an Bord, sowie viele Wal- und Delfinsichtungen (nicht im schlafenden Zustand) und sternenklare Nächte.
See you on the other side!